Im heutigen Bericht löse ich zunächst ein Versprechen ein, welches ich in meinem letzten Artikel gegeben hatte – hier kommt das erste Foto der Billardfreunde, aufgenommen im Jahr 1933:
Obere Reihe von links:
Hermann Scheps, Josef Zesny, Otto Lubin, Stanislaus Lorenski,
Wenzel Wanecki, Emil Knippschild, ——-.
Mittlere Reihe von links:
Franz Duthkowski, Jupp Zaworski, Max Stasiek, Ernst Ortmann, Heinz Kampmann, Bernhard Grimmert, Franz Zapuno, Reinhold Alsbach, Albert Alsbach, Hans Höffinghof.
Untere Reihe von links:
Sikirski, Josef Götzke, Meininghaus, ——-, Wilhelm Kruse, ——-
Wer sich dieses Dokument betrachtet kann feststellen, das der ein oder andere Name unvollständig ist, oder ganz fehlt. Wer Angaben machen kann zu den abgebildeten Leuten, nutze bitte die Kommentarfunktion, damit ich die Bildunterschrift aktualisieren kann!
Was geschah in den ersten Jahren?
Im Jahre 1929 wurde der offizielle Spielbetrieb in Form von Meisterschaftsspielen mit Hin- und Rückrunde im Kreise Dortmund aufgenommen. Der „Dortmunder-Billardclub“ von 1926 und „Blau-Weiß Schwerte“, zu denen sich dann in den 30er Jahren „Hörde-Stift 1931“, „Dorstfeld 1935“, „Rot-Weiß Hörde 1937“ und „Schwerte 38“ gesellten, gehörten zu den häufigsten Gegnern der Schweriner.
Trotz Arbeitslosigkeit und Kurzarbeitszeit waren die Meisterschaftsspiele für alle Beteiligten das Salz in der Suppe und die Mannschaften der Billardfreunde bei allen Vereinen ein beliebter, wenn auch gefürchteter Gegner. Namen wie Franz Schaier, Otto Weimann, Hans Höffinghof, Ernst Ortmann hatten in den 30er Jahren einen guten Klang im Billardsport.
Der Klub wuchs und gedieh. Doch die stetige Expansion der Mitgliederzahl und zum Teil auftretende persönliche Meinungsverschiedenheiten hatte eine Vereinsteilung zur Folge. Im Jahre 1937 setzte sich ca. ein Drittel der damaligen Mitglieder in das benachbarte „Lokal Buse“ ab und gründete den Verein „Billardgemeinschaft Schwerin“.
Diese Spaltung tat dem Vereinsleben und Spielgeschehen der Billardfreunde jedoch keinen Abbruch und lediglich der Ausbruch des II. Weltkrieges brachte einen Rückgang und in den letzten Kriegsjahren auch Stillstand des Spielbetriebes. Doch das Vereinsleben blühte erfreulicherweise im alten Stile weiter.
Mit großem Hallo und überschwänglicher Freude wurde Ende des Jahres 1945 (für die Kriegsjahre gibt es keine Aufzeichnungen) das „Neubeziehen“ des Billardtisches mit einem segeltuchähnlichen „Lappen“ Marke Windjammer begrüßt, das von den vereinsangehörigen Bergleuten gegen einige Schnapsflaschen, aus der damaligen amerikanischen care-Paket Stiftung eingetauscht und zur Verfügung gestellt wurde. Vereinsleben und Spielgeschehen gestalteten sich durch Sperrstunde und teilweise oder ganz fehlende Beförderungsmöglichkeiten schwierig.
Diese meisterschaftslose Zeit versüßten sich die Billardfreunde durch freundschaftliche Begegnungen mit den Vereinen „Mengede“, „Bövinghausen“ und „Dorstfeld“, also Vereinen der unmittelbaren Nachbarschaft, so dass nach den Spielen der Rückweg auf Schusters Rappen angetreten werden konnte. Es dauerte bis zum Jahre 1948, ehe auf Kreisebene wieder auf Meisterschaftsbasis gespielt wurde.
Die Billardfreunde starteten mit drei Mannschaften in der ersten Nachkriegssaison des Kreises Dortmund. Die Mannschaften spielten in folgender Besetzung:
- Mannschaft: Franz Alsbach, Otto Weimann, Hans Höffinghof, Reinhold Alsbach, Albert Alsbach.
- Mannschaft: Josef Verheyen sen., Josef Zeszny, Johann Lenz, Stanislaus Lorenski, Josef Verheyen jun.
- Mannschaft: Franz Bartkowiak, Stachu Zalewski, Bernhard Grimmert, Franz Spura, Franz Gabrysiak.
Wenzel Wanecki, sowie die jugendlichen Spieler Bernhard Franke, Bruno Palicki, Heinz Ahle und Friedhelm Braun vervollständigten das Ensemble der Billardfreunde von 1928. Ferner traten im Jahre 1950 nach Auflösung der „Billardgemeinschaft Schwerin von 1937“ Ernst Ortmann, Herbert Risse und Erich Zeidler unserem Verein bei.
Die 1. Mannschaft mit Bruno Weller (Cadre 35/2), Franz Alsbach, Otto Weimann, Hans Höffinghof und Ernst Ortmann (alle freie Partie) war mit ihren großen Erfolgen und mit dem für alle anderen Vereine unverständlichen Publikumsinteresse richtungsweisend für den einmal eingeschlagenen billardsportlichen Weg der Schweriner Billardfreunde in den Jahren 1949 bis 1952.
Im Spieljahr 1952/53 kam so dann die Fortsetzung des Erfolgskurses mit neuformierter 1. Mannschaft: Heinz Kuczenski, Friedhelm Braun, Otto Weimann, Herbert Risse. Bei den Meisterschafts-Heimspielen der damaligen Oberliga-Klasse waren 150 Zuschauer im „Hause Kruse“ keine Seltenheit.
So – das war es für heute. Der nächste Artikel beginnt mit dem Jahr 1955 und einem riesen Schock, welchen die Billardfreunde zu verkraften hatten.